I. Allgemeines


Die Arbeitsgruppe zur Koordination Klinischer Krebsregister (AKKK) wurde 1985 mit Unterstützung des Bundes-ministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) gegründet und später durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) weiter gefördert.
Sie unterstützte den Aufbau Klinischer Krebsregister insbesondere durch Fortbildungsmaßnahmen. Später übernahm die AKKK die Zentrale Auswertung der Daten Klinischer Krebsregister.
An die AKKK werden jährlich die in den Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkten der Bundesrepublik nach den Regeln der Tumorbasisdokumentation erfaßten Daten als Erst-, Folge- und Abschlußerhebungen in anonymisierter Form übermittelt. Anfangs beschränkten sich die Auswertungen der AKKK auf die Evaluation der Datenqualität durch den Einsatz eines umfangreichen Instrumentariums von formalen Kontrollen und Plausibilitätsprüfungen. Für Vergleiche erhält jedes einsendende Zentrum sowohl die eigenen als auch die Ergebnisse der Gesamtauswertung.
Die anonymisierten Registerdaten werden seit einigen Jahren von der AKKK in einer Zentralen Datenbank gesammelt und ausgewertet. Heute umfassen die jährlichen Einsendungen der Register aus den alten Bundesländern etwa ein Viertel bis ein Drittel aller malignen Neuerkrankungen. Viele bevölkerungsbezogene Aussagen, z.B. über Veränderungen von Inzidenzwerten, sind aus den Daten klinischer Register nicht zuverlässig zu erhalten, da die Erfassungs- und Übermittlungsrate regional und nach medizinischen Fachgebieten unterschiedlich ist und folglich einige Tumoren (z.B. Mamma) über-, andere (z.B. Bronchialkarzinome) unterrepräsentiert sind. Dagegen können aber krankheitsbezogene Auswertungen (d.h. Auswertungen innerhalb einer Lokalisation, die diese nicht mit anderen Lokalisationen vergleichen) in den inzwischen vorliegenden 570.000 Daten von Neuerkrankungen der Jahre 1986-93 zu verläßlichen Aussagen und neuen Erkenntnissen führen, da die Angaben über Diagnostik und Verlauf der Erkrankungen in den Daten Klinischer Register wesentlich umfassender sind als in bevölkerungsbezogenen Registern.
Die Zentralen Auswertungen der AKKK sind vergleichbar mit der Datensammlung und den Auswertungen im Rahmen der National Cancer Database (NCDB) der Commission on Cancer in den USA. Für die NCDB werden derzeit in den Vereinigten Staaten bereits ca. 70% der onkologischen Neuerkrankungen erfaßt. Die Daten der deutschen Basisdokumentation für Tumorkranke sind bei der Erfassung des Verlaufs teilweise ausführlicher, weisen aber insbesondere bei der Therapiedokumentation gegenüber der NCDB Defizite auf, da bisher die Behandlung nur global (chirurgisch, internistisch usw.) erfaßt und nicht weiter spezifiziert wurde. Auch erfolgt in einem Teil der deutschen Tumorzentren die Anonymisierung für die Einsendung zur Zentralen Auswertung noch nicht personenbezogen, so daß die Zusammenführung von Erst-, Folge- und Abschlußerhebungen des gleichen Patienten Schwierigkeiten bereitet.



Im folgenden sind die Auswertungen der Zentralen Datenbank der AKKK zu häufigen onkologischen Erkrankungen der Jahre 1985-1993 schematisch aufgelistet. Für jeden dieser Tumoren wurden untersucht:

1. Erkrankungsalter der Patienten


Die Angabe des altersbezogenen Erkrankungsrisikos erfolgt unter der Annahme, daß die Daten aus Klinischen Registern keiner Selektion bezüglich des Alters unterliegen. Die Berechnung erfolgt durch Gewichtung der Erkrankungszahl jeder Altersgruppe mit dem Kehrwert des Anteils dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung laut Jahresbericht des Statistischen Bundesamtes und anschließender Division durch den entsprechenden Wert der Referenzaltersgruppe (31-35 Jahre).

2. Verteilung der (histologischen) Diagnosen



3. Tumorausbreitung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (nach TNM, 4. Aufl.)



4. Durchgeführte Primärtherapien


Die Primärtherapien konnten nur grob schematisch untersucht werden, da die im Auswertungszeitraum gültige Fassung der Basisdokumentation für Tumorkranke keine detaillierte Information über durchgeführte Maßnahmen enthielt (Bsp.: Operation ja/nein). Erst mit dem Vorliegen von Daten nach der Neuauflage der Basisdokumentation von 1994 werden hier ausführliche Auswertungen zu speziellen Therapieverfahren, ihren Komplikationen und Folgeerkrankungen möglich sein.

5. Untersuchungen zu bestimmten histologischen Untergruppen des jeweiligen Tumors



6. Zeitliche Trends






Schwerpunktauswertungen zu onkologischen Fragestellungen

W. Wächter, E. Fuentecilla Perez, J. Dudeck


Niere

Inhalt


Zervix

Inhalt


Schilddrüse

Inhalt


Harnblase


Inhalt


Hoden

Inhalt


Mamma

Inhalt


Ovar

Inhalt


Prostata

Inhalt


Lunge

Inhalt


Kolon und Rektum

Inhalt