Übermittlung von Tumordaten auf Basis von XML

F. Papendorf, G.Wegener

Tumorzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover

Klinische Krebsregister sehen sich einer Vielzahl von Aufgaben gegenüber, welche eine (über)regionale Zusammenarbeit mit anderen klinischen und epidemiologischen Krebsregistern wünschenswert oder notwendig machen. Der mit einer Kooperation häufig einhergehende Austausch von Daten ist in der Praxis oft schwierig umzusetzen, da nicht nur jede Institution über eigene EDV-Strukturen verfügt, sondern sich auch die Dokumentationsinhalte unterscheiden.

Seit einigen Jahren wird deshalb im Tumorzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an einer Schnittstellenlösung für die krebsregistrierenden Einrichtungen Niedersachsens gearbeitet und im Rahmen einer landesweiten Arbeitsgruppe abgestimmt. Dabei setzen wir auf die Vorteile einer rein XML-basierten Lösung: Standardisierung, Systemunabhängigkeit, Lizenzfreiheit und Web-Integration sind als wichtigste Merkmale von XML zu nennen. Unser Hauptziel besteht darin, eine technologische Basis zu schaffen, mit der zukünftige Kooperationen und Routineaufgaben einfach, flexibel und auch kostengünstig zu realisieren sind.

Die aktuelle Implementation dieser Tumordatenschnittstelle auf Basis von XML (=TuDaSch-XML) bezieht außer der Übermittlung von administrativen und medizinischen Daten auch die Weitergabe von übergeordneten Informationen (Metadaten) mit ein, welche den Datenempfänger bei Import und Interpretation der erhaltenen Daten unterstützen sollen. Zu diesen Metadaten gehören z.B. Informationen über den Aufbau von Datensätzen und -feldern, Codierungsauflösungen sowie ausführliche freitextliche Erläuterungen.

Auf der Grundlage dieses Datenformats wollen wir zukünftig weitere Einsatzmöglichkeiten erschließen, die über die reine Abwicklung von Datenaustausch hinausgehen: Konkret arbeiten wir zunächst an einem webbasierten Informationsdienst für die beteiligten Ärzte der MHH.