Verschiedene Wege der Übermittlung histo-pathologischer Befunde aus dem Einzugsbereich des Tumorzentrums der Universität Erlangen-Nürnberg und deren Verwendung zur Erhöhung der Vollzähligkeit und zur Qualitätskontrolle

Mirko Friedrich, MDA; Dipl. Biol. Chistine Geis; Dr. med. Sabrina Petsch

Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg

Das Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg erhält aus den Pathologischen Instituten der Region Mittelfranken in regelmäßigen Abständen alle histologischen Befunde von PatientInnen mit malignen Tumorerkrankungen. Erläutert werden die unterschiedlichen Wege der Befundübermittlung je nach örtlichen Gegebenheiten der Institute, entweder als Daten- bzw. Klartextübermittlung per elektronischen Datenträger oder als Papierkopie.

Die Informationen werden in die Datenbank eingearbeitet und mit den evtl. bereits bestehenden Informationen zu diesen PatientInnen abgeglichen. Treten dabei Unstimmigkeiten auf, werden diese durch Rückfragen bei den behandelnden Ärzten geklärt.

Der histo-pathologische Befund alleine ersetzt aber nicht eine klinische Meldung an das Tumorzentrum, da wichtige Informationen wie z. B. Adresse des Patienten, Therapiearten und klinische Verlaufsdaten in der Regel nicht enthalten sind. Ebenso können die epidemiologischen Daten dieser PatientInnen nicht an das Bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern weitergeleitet werden, da die Pathologen die Informationspflicht gegenüber den PatientInnen nicht erfüllen können.

In regelmäßigen Abständen werden daher Fälle, zu denen der histo-pathologische Befund die einzige Informationsquelle darstellt, aus der Datenbank eruiert und den einzelnen Ärzten und Kliniken zugeordnet, die den Befund im jeweiligen Pathologischen Institut eingesandt haben. Bereits meldende Ärzte und Kliniken erhalten automatisch eine Liste mit PatientInnen, zu denen eine klinische Meldung noch fehlt. Noch nicht meldende Ärzte werden anhand dieser Liste angesprochen und als Melder geworben.

Durch gezielte Zusendung von Patientenlisten mit fehlenden klinischen Meldungen zu den einsendenden Ärzten und Kliniken konnte - im Rahmen der personellen Möglichkeiten - die Melderate von Tumorneuerkrankungen erhöht und die Vollzähligkeit der Erfassung in Mittelfranken deutlich gesteigert werden. Im Sinne der Qualitätsverbesserung und -sicherung werden durch die zusätzliche Einarbeitung der Informationen aus den histo-pathologischen Befunden in die Datenbank die klinischen Meldungen bestätigt, ergänzt bzw. korrigiert.

Mirko Friedrich
Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg
Carl-Thiersch-Straße 7
91052 Erlangen
Telefon: (09131) 85-39290
mailto: Mirko.Friedrich@tuz.imed.uni-erlangen.de