Erfahrungen mit den Arbeitsabläufen in der Registerstelle eines nach dem Bundeskrebsregistergesetz arbeitenden Krebsregisters

Irene Schmidtmann, Birthe Schmitt-Thomas, Gerhard Seebauer, Ursula Sudhof, Krebsregister Rheinland-Pfalz

In diesem Beitrag soll anhand der Arbeitsabläufe im Krebsregister Rheinland-Pfalz ein Überblick über den Aufwand für wesentliche Aufgaben in der Registerstelle eines Krebsregisters, das nach dem Modell des Bundeskrebsregistergesetzes arbeitet, gegeben werden.

Die Registerstelle erhält in regelmäßigen Abständen die neu der Vertrauensstelle gemeldeten Fälle. Diese werden mit dem in der Registerstelle bereits vorhandenen Bestand an Meldungen abgeglichen. Zunächst ist die Entscheidung über die Zugehörigkeit zweier Meldungen zu einer Person zu treffen. Ist diese gefallen, so ist zu entscheiden, ob beide Meldungen den selben Tumor oder verschiedene Erkrankungen betreffen. Handelt es sich um einen Tumor, ist die beste Information zu diesem Tumor aus den vorhandenen Angaben zusammenzustellen. Neben der Meldungstabelle werden so Tabellen erzeugt, die eine personen- oder tumorbezogene Auswertung erlauben.

Die Zuordnung der Meldungen zu Personen geschieht unter Verwendung des stochastischen Record Linkage Systems Automatch und eines im Krebsregister Rheinland-Pfalz entwickelten Nachbearbeitungsprogramms. Letzteres ermöglicht auch die Zuordnung von Meldungen zu einem Tumor und die Zusammenstellung der besten Information zu einer Person oder zu einem Tumor.

In diesem Beitrag wird die Wahl geeigneter Schranken und Folgen von Blockvariablen für die einzelnen Match-Läufe diskutiert. Es wird dargestellt, inwieweit manuelle Nacharbeit und Rückfragen an die Vertrauensstelle bzw. über die Vertrauensstelle an die Melder notwendig sind, um die Entscheidung über die Zuordnung zu treffen.

Für die Entscheidung über die Zuordnung mehrerer Meldungen über eine Person zu einem oder mehreren Tumoren wurden Regeln entwickelt, die jedoch nicht alle Fälle abdecken können. Es wird berichtet, inwieweit Zweifelsfälle Rückfragen erfordern.

Irene Schmidtmann, Krebsregister Rheinland-Pfalz, Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation, Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 55101 Mainz, 06131-176710, schmidtm@imsd.uni-mainz.de