Die chirurgische multimodale Therapie ist für die Prognose des Kolon- und Rektumkarzinom von entscheidender Bedeutung. Voraussetzung für die adjuvante Therapie ist die RO-Resektion des Primärtumors.

Grundlage für die Indikation zur adjuvanten Therapie nach Tumorresektion ist die pathohistologische Stadienbestimmung, insbesondere die Bestimmung der pN-Kategorie.

Außerhalb von klinischen Studien wird bei Kolonkarzinomen im Stadium III eine adjuvante Chemotherapien unter Beachtung der Kontraindikationen empfohlen.

Für Patienten im UICC Stadium I oder nach RO-Resektion von Fernmetastasen ist eine adjuvante Therapie außerhalb von Studien nicht indiziert.

Patienten im UICC Stadium II und III sollen möglichst in kontrollierte Studien eingebracht werden, um auf diese Weise Aufschluß über die optimale adjuvante Therapie zu erhalten.

In der Region Oberpfalz werden ca. 350-370 colorektale Neuerkrankungen im Jahr vom Tumorzentrum Regensburg erfaßt. Ausgewertet worden sind die nach der Basisdokumentation der ADT erfassten Daten nach verschiedenen Kriterien, z.B. nach Akzeptanz von Therapieleitlinien, Durchführung adjuvanter Chemotherapie nach Stadien und kleinen und großen Institutionen etc., Nachsorgefrequenz unter Berücksichtigung der verschiedenen Leitlininien, Anteil befallener und untersuchter Lymphknoten, Anteil eines Residualtumors in den unterschiedlichen Stadien u.a..

Bei der Auswertung z.B. der Durchführung der adjuvanten Chemotherapie des Colon -Ca im Stadium III wird deutlich, daß sich die neue Leitlinie nur langsam durchsetzt und auch heute noch bei nur 48,00 % der Patienten Anwendung findet. Die meisten Patienten befinden sich in Stadium I und II, bei annähernd gleicher Verteilung in großen und kleinen Krankenhäusern der Oberpfalz, in Stadium III und IV werden mehr Patienten in kleinen Krankenhäusern behandelt, wobei aber auch hier mehr adjuvante Chemotherapie im Stadium III angewandt wird.

Im Altersmittel sind die Patienten 66,05 Jahre alt. Weitere Auswertungen sollen vorgestellt werden.

Aufgrund der genannten Auswertungen, die im Rahmen der Mitte des Jahres 1998 gegründeten Projektgruppe Colorektales Karzinom von den Chirurgen und Onkologen angefordert wurden, sollen vorhandene regionale Strukturen gestärkt, Leitlinien noch umfassender durchgeführt werden, fachübergreifende Kooperation ausgeweitet und gefördert werden.