Externe Qualitätssicherung
in der flächendeckenden Versorgung der Oberpfalz
- Qualitätsindikatoren am Beispiel des colorektalen Karzinoms -

Grünzinger, Kutz, Wölfl, Tumorzentrum, Regensburg

Abstract: Qualitätsindikatoren der Diagnostik und Nachsorge

Die externe Qualitätssicherung hat in der Bundesrepublik weder einschlägige Tradition noch wird sie zur Prüfung einer qualitativ guten Versorgung von entsprechenden Institutionen ausreichend entwickelt. Dieses Dilemma führt zu einer Problematik, die Qualitätsvergleiche auch auf sehr niedrigem Niveau nicht zuläßt. Das Tumorzentrum Regensburg ist eine Institution, die aufgrund eines von den Kostenträgern intendierten Auftrages externe Qualitätssicherung in der Onkologie auf ihre Fahnen geschrieben hat.

In Anbetracht dieser Konzeption wurde bereits frühzeitig mit einer Integration von Kliniken und niedergelassenen Ärzten und damit Krankheitsverlaufsdokumentation begonnen. Seit 1992 werden Krankheitsverlaufsdaten (derzeit 25000 Patienten) dokumentiert, so daß jetzt auch einige diesbezügliche Auswertungen Praxisrelevanz besitzen.

Externe Qualitätssicherung ist aber nur möglich, wenn ensprechende Qualitätsindikatoren existieren. Qualitätsindikatoren sind in diesem Kontext Standards der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge, d.h. ein Maßstab, an dem sich die Qualität von Maßnahmen orientieren muß. Zu Beginn wird der Begriff Qualitätsindikator problematisiert, um definitorische Probleme zu beseitigen.

Im Jahre 1995 hat die Deutsche Krebsgesellschaft Qualitätsindikatoren der Diagnostik des colorektalen Karzinoms veröffentlicht, die als Basis der Auswertungen dienen. Die Daten des TUZ Regensburg werden darauf geprüft, ob in der Oberpfalz die Referenzbereiche der Diagnostischen Standards eingehalten werden oder ob die Qualität nicht dem Standard entspricht.

Daneben wird kurz auf Qualitätsindikatoren der Nachsorge eingegangen, und zwar im Hinblick auf die Frage, ist Nachsorge immer noch geprägt durch die permanente Suche nach Fernmetastasen und Rezidiven, d.h. den Einsatz technischer Untersuchungsmethoden, und existieren empirische Daten zu Rezidivintervallen, aus denen man schließen kann, daß die im letzten Jahr von der KV Bayerns, der bayerischen Landesärztekammer und den bayerischen Tumorzentren überarbeiteten und veröffentlichten Nachsorgeleitlinien auf Evidenz basierten Daten beruhen. Populationsbezogene Daten sind derzeit in der Bundesrepublik kaum erhältlich, so daß die flächendeckende Krankheitsverlaufsdokumentation des TUZ Regensburg als Basis derartiger Auswertungen dienen kann.

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