Variationen von Befund und Behandlungsergebnissen innerhalb und zwischen Regionen beim Mammakarzinom

J. Engel, H.Sauer, D. Hölzel

Die Annahme unterschiedlicher Versorgungsqualität erfordert die Analyse von Variationen zu Befunden, Behandlungen und ihrer Ergebnisse. Variationen können auftreten zwischen Regionen, aber auch innerhalb einer Region zwischen Kliniken, einzelnen Versorgungsträgern wie Operateuren, Pathologen, Strahlentherapeuten etc. Eine Abhängigkeit von der workload ist zusätzlich zu beachten.

In einem Modellprojekt des Bundeministeriums für Gesundheit (BMG) werden in fünf Regionen der Bundesrepublik bevölkerungsbezogene Daten zur Versorgung von Brustkrebspatienten erhoben. Auf der Basis eines gemeinsam erarbeiteten Merkmalkataloges sind vergleichbare Ergebnisse aus der Rekrutierungsphase zusammengestellt worden.

Aus der Rekrutierungsphase wird über epidemiologische und klinische Basisdaten aus den Regionen Aachen, Jena, Marburg, München, Stuttgart berichtet. Zusätzlich wird exemplarisch aus der Feldstudie München die Abhängigkeit der pathologischen Diagnostik und der operativen sowie adjuvanten Therapie von den Versorgungsträgern aufgezeigt. Bemerkenswerte Schwankungen in der Umsetzung anerkannter Standards werden deutlich. Die Bewertung dieser Schwankungen erfolgt auf der Basis von Originaldokumenten wie Arztbriefen, OP-Berichte usw. Daraus ist abzuleiten, ob es sich um begründete Abweichungen handelt.

Der erste Schritt im Qualitätsmanagement besteht in der Aufbereitung und Rückkopplung der klinikspezifischen Ergebnisse. Gleichzeitig müssen Unterschiede zu anderen Versorgungsträgern und der gesamten Region erkennbar werden. Damit ist die interne Qualitätsdiskussion anzuregen, die auch Ursachen für die Unterschiede aufzudecken hat. Eine Orientierung an den positivsten Ergebnissen soll dann zur Steigerung der bevölkerungsbezogenen Versorgungsqualität führen.

Dr. med. Jutta Engel, Feldstudie / Tumorregister, Klinikum Großhadern, Marchioninistr. 15, 81377 München
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