9.5.1 Ligaturtechnik (konventionelle Vasoresektion)
Mittels einer Tuchklemme wird der Samenleiter
fixiert und die Skrotalhaut 1-1,5 cm indiziert. Nach Präparation
des Ductus deferens werden 2-3 cm Samenleiter exzidiert,
die Enden unterbunden und noch zusätzlich u-förmig
umgeschlagen, um eine zusätzliche Sicherheit gegenüber
der spontanen Rekanalisation zu haben. Tatsächlich findet
man aber bei Refertilisierungsoperationen nur bindegewebige Stränge
und keine u-förmigen Samenleiterenden. Es ist anzunehmen,
daß zu fest angezogene Ligaturen zu zirkulationsbedingten
Nekrosen der Samenleiterenden führen, was zur Bildung von
Spermagranulomen führt, mit der Gefahr der Rekanalisierung.
Werden bei dieser Technik weniger als 14 bis 16 mm reseziert -
was dem Durchmesser eines großen Spermagranuloms entspricht
- steigt die Rekanalisationsrate signifikant an (Hallan 1988).